Warum arbeiten Sie als Coach und Trainerin für Persönlichkeitsentwicklung?

Mit 23 Jahren war ich für drei Wochen auf Juist. Ich machte gerade Fachabi und suchte für die Ferien eine Verbindung von Urlaub und Geld verdienen. Da ich gelernte Krankenschwester war, schrieb ich alle ostfrisischen Inseln an, um vielleicht als Gemeindekrankenschwester arbeiten zu können. Der einzige, der mir antwortete, war der Pfarrer von Juist. Er konnte jemanden gebrauchen, der mal die Kirche putzte, Flyer verteilte und Angebote für die Urlauber machte. Da ich nicht mit Kindern arbeiten wollte, überlegte ich mir ein Angebot für Erwachsene.

Ich hatte auf der Zugfahrt nach Juist Erich Fromm „Die Kunst des Liebens“ zu Ende gelesen. Blitzidee: Ich biete einen „literarischen Abend“ zu dem Buch an. Gedacht, gemacht. Plakat gemalt. Vier oder fünf Urlauber kamen.

Und in mir nahm ich eine große Klarheit wahr: Irgendwann will ich Kurse geben. Ich wusste zwar nicht in was, aber ich wollte Gruppen leiten… Manche Dinge, vielleicht die wesentlichen, brauchen mitunter Jahre oder Jahrzehnte, bis sie im Außen real werden. 20 Jahre später begann ich als Coach zu arbeiten, Kurse zu konzipieren, Seminare und Bildungsurlaube zu leiten – zwar nicht auf Juist, aber auf den Nachbarinseln Norderney, Baltrum, Langeoog.

Zu beidem bin ich nicht „rational-zielorientiert“ gekommen. Der Weg hat sich mir unter die Füße geschoben, nachdem ich entschieden hatte, mein (sicheres, aber nicht mehr erfüllendes) Angestelltenverhältnis als Sozialpädagogin zu beenden.

Was bekommen Sie für Rückmeldungen von Ihren KundInnen?

Sehr oft höre oder lese ich: Sie sind greifbar, authentisch, klar und gleichzeitig einfühlsam.

Oft höre oder lese ich: Ich mag Ihren (flapsigen/schwarzen) Humor.

Ein Zitat: “ Meine herzliche, kompetente und über alle Maßen glaubwürdige Reisebegleiterin hieß Britta Pütz. Sie verstand es – ohne viel Worte –  Orientierung auf unbekannten Pfaden zu geben. Der Ablauf war klar strukturiert ohne einzuengen.“

Was unterscheidet Sie von anderen Coaches und TrainerInnen?

Darauf möchte ich mal so antworten: Aufgrund von Rückmeldungen wie „besonders greifbar, echt, flexibel, zuverlässig, fachlich fundiert, pragmatisch und gleichzeitig empathisch, fordernd und witzig“ gehe ich davon aus, dass diese Komponenten nicht grundsätzliche „Trainereigenschaften“ sind.

Da ich selbständig bin ob des Wertes der Selbstbestimmung, nehme ich nur solche Aufträge an (und führe sie zu Ende), hinter denen ich voll und ganz stehen kann. So „coache“ ich beispielsweise keine Führungskraft, damit sie (noch besser) über eigene (und/oder fremde) Grenzen gehen kann.